XML
sru:version: 1.2; sru:query: fcs.rf="baedeker.4_51"; fcs:x-context: baedeker.4; fcs:x-dataview: title,full; sru:startRecord: 1; sru:maximumRecords: 10; sru:query: fcs.rf="baedeker.4_51"; sru:baseUrl: ; fcs:returnedRecords: 1; fcs:duration: PT0.014S PT0.038S; fcs:transformedQuery: descendant-or-self::fcs:resourceFragment[ft:query(@resourcefragment-pid,<query><phrase>baedeker.4_51</phrase></query>)];
1 - 1

IX. ZUR GEOGRAPHIE. XLVII Silberreichtum der Felsengebirge, der Gebirge des Großen Beckens
und des Ostabhanges der Sierra Nevada wird trotz der gedrückten
Preise in immer größerem Maße ausgebeutet. Das Jahr 1889 brachte
64 Mill. Doll. Während das einst berühmte Nevada zurückgegangen
ist, schreiten Utah, Colorado und Montana noch immer vorwärts.
Die Goldausbeute ist ebenfalls zurückgegangen, schwankte in den
letzten Jahren um 33 Mill. Doll. und hat ihren Schwerpunkt aus
Kalifornien nach Colorado, Utah, Montana, Dakota verlegt. Alle bis
jetzt bekannten Vorkommen von Erdöl und natürlichem Gas treten
hinter den nordamerikanischen zurück, die besonders in Pennsyl-
vanien
und Ohio entwickelt sind. Nach Erschöpfung der Ölquellen
und -brunnen werden die bituminösen Schiefer an die Reihe kom-
men
, von denen ein Lager von 250,000qkm vom oberen Ohio nach
Virginien streicht. Steinsalz und Phosphorite werden in großen La-
gern
ausgebeutet.

Für die Landwirtschaft ist es von großer Bedeutung, daß die
fruchtbarsten Böden den Tiefländern des Inneren, besonders im
Mississipibecken[Mississippibecken], und dem südatlantischen Küstengebiet angehören.
Wärme, vorwiegend flache Bodenformen und Waldarmut sind be-
sonders
dem Ackerbau im Inneren zu Gute gekommen. Weizen-
bau
und Großviehzucht, deren Erzeugnisse die V. St. und die Do-
minion
seit Überschreitung der Großen Seen und des nördlichen
Red River in erdrückenden Massen auf den Weltmarkt werfen, haben
hier ihren Boden. In der östlichen Hälfte begünstigt der feuchte
Sommer, der trotz vieler Versuche den Weinbau zurückhält, den
Mais und die eng damit verbundene Viehzucht, wie er im Süden
der Baumwolle zu gute kommt, in der westlichen ist der regenarme
Spätsommer dem Weizenbau so günstig, wie nirgends in Europa.
Ähnlich wie in Nordeuropa bedeckt diluvialer Eisschutt auch das
nördliche Nordamerika und zwar bis zum Ohio und zum Susque-
hanna
. Soweit er reicht, ist die Fruchtbarkeit im ganzen geringer,
am geringsten in Neuengland, dessen rauher Boden ein härteres
Geschlecht erzog als das fruchtbare Virginien. Die Heimat der
eigentlichen Yankees, die dem weiten Lande zwischen beiden Ocea-
nen
den Stempel ihres Geistes ausgeprägt haben, ist vielleicht nur
zu einem Drittel dem Ackerbau zugänglich. W. vom 98° W. L. do-
minieren
die klimatischen Einflüsss[Einflüsse]; alle Formen und Stoffe des
Bodens vermögen hier nichts gegen die Wasserarmut. Ein Paar cm
mehr Schnee im Winter auf den Höhen bewirken hier, indem sie
abschmelzend die Quellen speisen, mehr als der reichste Humus-
gehalt
an unbewässerbarer Stelle.

Die nordamerikanische Landschaft ruft im atlantischen Gebiet
in den großen Zügen die nord- und mitteleuropäische zurück. Man
erzählt von Einwanderern, die enttäuscht waren, weil sie am Ge-
stade
von New York oder Baltimore vergebens nach Palmen und
Paradiesfeigen ausschauten. Wald und Wiese, Fjord und Düne,
stille Flüsse und träumende Bergseen erinnern vor allem den Mittel-